dem Feind das Angesicht!
Akademisches Fechten und die Mensur
Die
Tradition und Geschichte des Fechtens reicht mehrere Jahrhunderte
zurück.
Das Fechten war früher nur dem Adel vorbehalten. Zu
Beginn der Gründung
von Universitäten ist dieses Recht auch Studenten zu Teil geworden. Sie
sollten
sich auf den langen Heimwegen vor Überfällen schützen können.
Auf Grundlage dieser Tatsache ist das heutige Fechten
entstanden.
Die ersten Bestimmungsmensur wurde 1858 eingeführt. Dies bedeutet, dass
nach
strengen Vorgaben und Auflagen (Comment) eine Partie ausgetragen wird.
Beim akademischen Fechten stehen sich die beiden Paukanten,
in einem fest
definierten Abstand, von einer Waffenlänge frontal gegenüber. Es wird
aus der
sogenannten Verhängten Auslage begonnen, bei welcher der Waffenarm
schützend
über den Kopf gehalten wird. Diese Auslage dient als eine
Universaldeckung und,
korrekt eingenommen bewahrt sie tatsächlich vor allen Hieben.
Eine
Partie
besteht aus einem sehr formalisierten Schlagabtausch von bis zu 30
Gängen,
wobei ein Gang meist aus vier Hieben besteht. Der richtige Umgang mit
dem Schläger
erfordert ein gutes Training. Ein Student der sich auf eine Mensur
vorbereitet
trainiert üblicherweise mehrmals die Woche. Nur ausreichende Übung kann
ihm die
Sicherheit geben, den Zweikampf unbeschädigt zu überstehen.
Um wohl keine andere Sportart ranken sich so viele verzehrte
Erzählungen und
Geschichten, wie um das akademische Fechten.
Ziel
ist es nicht den Kontrahenten zu besiegen oder sich selbst mit einer
Narbe (Schmiss) zu "dekorieren". Es ist vielmehr eine geistige und
körperliche
Ausnahmesituation. Das Ziel ist es diese Situation zu kontrollieren und
souverän zu beherrschen. Die Mensur ist also ein Ausdruck von Mut und
Willensstärke.